Meditation
Letzte Woche hat mich ein neuer Yogi nach einer geführten Meditation gefragt:
„Es war ja schön, aber für was ist das jetzt gut?“
Die Frage hat mich zuerst ein bisschen verwirrt, denn für mich war klar, sie soll entspannen, die Gedanken beruhigen, gut tun etc.
Aber vielleicht ist es eine Idee hier nochmal tiefer einzusteigen.
Was ist Meditation und für was ist sie gut?
Beim meditieren wollen wir die Pause zwischen unseren Gedanken größer werden lassen.
Die Aufmerksamkeit bewusst lenken, nicht die ganze Zeit von hier nach da springen, sondern den Fokus bewusst immer wieder zurückbringen. Wir wollen aus dem Alltag und unserem Gedankenkarussell aussteigen, die Aufmerksamkeit wieder zu uns bringen und nach innen richten.
Ruhiger werden, entspannen, besserer Schlaf, mehr zu sich finden, innerer Frieden, der Wunsch nach Heilung oder Erkenntnissen und ganz am Ende die Erleuchtung „Samadhi“. All das sind Gründe warum wir Menschen meditieren.
Arten von Meditation - Ideen für den Alltag
Es gibt die unterschiedlichsten Arten von Meditation, viele klassische Varianten hast du bestimmt schon gehört. Ich möchte dir hier aber einige Ideen geben, wie du Meditation für dich in deinen Alltag integrieren kannst.
- Fokus auf deine Atmung
Das kannst du im Sitzen, Stehen oder Liegen machen. Bringe deine Aufmerksamkeit zu deiner Atmung. Du kannst dich auf die Stelle an deiner Nase konzentrieren und den sanften Atem hier wahrnehmen oder was ich auch gerne mag, die Hände auf den Bauch oder den Brustkorb legen und spüren wie sich die Hände mit jeder Ein- und Ausatmung bewegen. - Fokus auf den Körper
Der sogenannte Bodyscan wird sehr gerne auch im Yoga Nidra genutzt, aber du brauchst nicht zwingend eine Anleitung dafür. Setz oder leg dich bequem hin und spüre nach und nach in jedes deiner Körperteile oder bleib mit der Aufmerksamkeit bei nur einem Teil zum Beispiel bei deinem Herzschlag. - Fokus auf deine Sinne
Du kannst dich auch auf einen deiner Sinne konzentrieren. Nimm dir zum Beispiel vor ganz bewusst wahrzunehmen was du hörst, fühlst, siehst, riechst oder schmeckst. Besonders gut geht das draußen in der Natur aber natürlich auch in jedem Moment deines Alltags. Du kannst bei einem deiner Sinne bleiben oder nach einer Weile zu den anderen Sinnen wechseln.
Gedanken…
Es geht nicht darum keine Gedanken zu haben, sondern den Fokus immer wieder zurück zu bringen auf das was dir gerade wichtig ist zum Beispiel deine Atmung. Gedanken werden immer auftauchen, sei hier nicht so streng mit dir, nimm wahr, dass ein Gedanke aufkommt aber lass ihn dann weiterziehen, bleibe nicht daran hängen und verliere dich nicht in ihm.
Mit der Zeit und regelmäßiger Übung wird es einfacher und du wirst es schaffen die Pause zwischen den Gedanken immer größer werden zu lassen.
Ganz oft am Anfang aber auch nach vielen Jahren passiert es noch, dass es sehr herausfordernd sein kann den Fokus immer wieder zurückzubringen oder überhaupt sich hinzusetzen und anzufangen, weil man ja so viel anderes zu tun hat.
Es geht aber gar nicht um stundenlanges sitzen im Meditationssitz, sondern für mich vor allem um bewusste Wahrnehmung, bewusst bei sich selbst sein und sich Zeit mit sich und für sich selbst zu nehmen. Bei sich selbst einchecken, zu schauen wie es dir gerade geht, mit ein paar Atemzügen den Stress senken und ruhiger werden. Auch zum Beispiel beim kochen oder Spaziergang bewusst alles wahrnehmen, im Moment sein, mit der gesamten Aufmerksamkeit, auch das ist für mich Meditation, die man wunderschön in den Alltag integrieren kann.
Probiere doch verschiedene Arten aus und schau, was dir am besten gefällt, guttut oder dich am meisten anspricht. Und dann bleibe für einige Wochen regelmäßig bei der Methode und beobachte ob sich etwas verändert und schreib es dir gerne auf, dann siehst du vielleicht schneller kleine Erfolge.
Viel Spaß beim ausprobieren und teile auch gerne deine Erfahrungen hier.




